2.8. Sie umfassten zeitweise bis zu 20.000 Mann[52] und gingen in Kinshasa an der Seite loyaler FAC-Soldaten brutal gegen in der Hauptstadt ansässige Ruander und Tutsi vor. Schon vor der Unabhängigkeit des Kongos von Belgien Mitte 1960 zeigten sich Konflikte zwischen den ca. Auf dem nächsten Video stopft sich einer der Männer einen Fetzen Fleisch in den Mund und sagt: „Wir essen die Ruander mit Ugali.“ Ugali ist eine Art Maisbrot. Aus Sicht des belgischen Menschenrechtsanwalts Bernard Maingain, der Tutsi-Gewaltopfer vertritt, sind radikale Akteure in Kongos Staatsorganen direkt veranwortlich. Zweimal schickte Ruanda in den vergangenen zehn Jahren Truppen in den Kongo. [67] Im Ergebnis wurde so strategisch versucht, die rasch in Richtung Kinshasa vorstoßenden Rebellen von beiden Seiten einzugrenzen: aus südwestlicher Richtung durch die FAA-Truppen, die die Versorgungssysteme der Rebellen nach und nach attackierten, aus Richtung Kinshasa durch simbabwische (und ebenfalls einige angolanische) Soldaten. Bis heute haben viele Konflikte im Kongo ihre Ursachen in der Kolonialzeit. 5], Wenn auch die Entscheidung zur Ausweisung der ausländischen und insbesondere der ruandischen RPA-Truppen in der kongolesischen Bevölkerung weitgehend auf Zuspruch traf,[35] kam es in der Folgezeit zu erheblichen Verwerfungen in den Ostprovinzen. Im Wesentlichen wird dies durch politische bzw. Die Finanzierung des Krieges stellte nach zwei Jahrzehnten wirtschaftlichen Niedergangs für alle Kriegsparteien vor erhebliche Schwierigkeiten, deren Haupteinnahmequelle stellte der Export von Rohstoffen dar. Die Regierung war deshalb auf die Unterstützung irregulärer Verbände angewiesen. [80], Ausgangspunkt der Gegenkampagne der Regierung war spätestens Mitte September die Hauptstadt der Provinz Maniema, Kindu, von wo aus Luftangriffe gegen die Rebellen ausgingen. durch den Abschluss eines Friedensvertrags oder Waffenstillstands). Der UN-Mission im Kongo gelang es bislang nur, 800 der weit über 10.000 Milizionäre zu entwaffnen und nach Ruanda zurückzusenden. [30] eine Transformation mit ähnlicher Zielsetzung war auf Führungsebene der AFDL bereits Ende 1997 vollzogen worden, wobei der Einfluss der Kabila-geführten PRP verstärkt worden war. Beispiel dafür ist der ideologisch-ökonomische Konflikt zwischen säkularen und extremistischen Akteuren. Zunächst schien eine Einigung möglich, schließlich legten Regierung und MLC aber einen eigenen Vorschlag vor, nachdem Kabila Präsident bleiben und die MLC den Premierminister stellen würde. [12] Dies hatte zur Folge, dass das Staatsgebiet über Jahre hinweg in mehrere Machtbereiche mit eigenen Regierungen aufgespalten wurde. Meinung: Zeit für einen Strategiewechsel in Mali und im Sahel. [77] Auf Seiten der Rebellen kam es indes nach dem Eingreifen von Kabilas Alliierten zu einem Machtverlust in den anfänglich gewonnenen Westgebieten, die zunehmend wieder der Regierungsseite zufielen. Reenactment eines Massakers: "Antigone im Amazonas" von Milo Rau. 8] das militärische Mittel (zu diesem Zeitpunkt) strikt ablehnte, der kongolesischen Regierung sowohl materielle als auch personelle Unterstützung zugesagt. Dieser Konflikt eskalierte 2007 zum dritten Kongokrieg, der 2009 beigelegt wurde, dennoch dauert der bewaffnete Konflikt im Ostkongo in verminderter Form bis heute (2022) an. Immer wieder formierten sie Rebellenarmeen, um ihre Heimkehr mit der Waffe zu erzwingen. Die kongolesische Tutsi-Bevölkerung sieht sich von den Hutu-Milizen bedroht und fordert deren Entwaffung und Rücksendung nach Ruanda. [131] In den Rebellengebieten im Osten des Landes wurde vor allem Coltan und Gold aus Kivu und Ituri über die mit den Rebellen verbündeten Staaten Ruanda und Uganda exportiert, ugandische und ruandische Firmen und Milizen waren maßgeblich daran beteiligt. „Besatzungskrieg“ (französisch guerre d'occupation) bezeichnet, von den Rebellen wurde er „Berichtigungskrieg“ (französisch guerre de rectification) genannt. Meinung: Die NATO in Afghanistan. [76] Unterdessen blieben Friedensbemühungen – deren Ernsthaftigkeit allerdings von einigen Kommentatoren ohnehin bestritten wird – erfolglos; ein bei einem ersten gemeinsamen Treffen der konfliktbeteiligten Staaten in Victoria Falls am 7. Eine Weltgemeinschaft im Sinne einer Solidargemeinschaft gibt es nicht. Bis Ende Dezember kontrollierte die MLC den gesamten Norden des Landes, bis zur Grenze zur Republik Kongo. Die M23 ist die jüngste davon. März 2003 wurde eine Übergangsverfassung präsentiert, die am 1. durch den Abschluss eines Friedensvertrags oder Waffenstillstands). Fast täglich müsse er seine Liste der Attacken aktualisieren. [123] Reisen zwischen den Machtbereichen waren nur auf dem Luftweg möglich, was für den Großteil der Bevölkerung unerschwinglich war. Es wurde von Verrätern in Militär und Regierung gesprochen, Putschgerüchte kamen auf. Es kam zu Angriffen gegen Tutsi. Es leugnet eine Beteiligung an den aktuellen Kämpfen und wirft der Regierung des Kongo vor, Schuldige für die eigene Unfähigkeit zu suchen. Die Motivation der M23, Krieg zu führen, ist von der Geschichte der Diskriminierung der Tutsi nicht zu trennen. Geburtstag, 12 % vor ihrem 1. Unter Vermittlung von Präsident Mbeki begannen im Februar 2001 im südafrikanischen Sun City neue Gespräche über eine Machtteilung im Land. [86] Um den 12. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung. Man kennt sich, man hat dieselbe traumatische Vergangenheit, dieselbe Ausbildung, dieselben Feinde: die Völkermordtäter von 1994, die heutige FDLR. Ich bin nur noch sprachlos und sehr traurig. RCD-Abspaltungen und Splittergruppen: (eBook, ePUB) Format: ePub Jetzt bewerten Auf die Merkliste Bewerten Teilen Produkterinnerung Weitere Ausgabe: Broschiertes Buch Vgl. Viele haben die ruandische Staatsbürgerschaft oder dienten gar in Ruandas Armee. Dabei nahmen sie mehrere Städte ein, unter anderem Matadi, insbesondere aber am 13. Bild: reuters 1]) auf kongolesische wie ruandische Tutsi, zumal mit Kabilas Installation im Ersten Kongokrieg gerade auch dieses Ziel bezweckt werden sollte. Die Kongo-Krise (oftmals auch als Kongowirren bezeichnet) war sowohl eine gewaltsame nationale Krise innerhalb der Demokratischen Republik Kongo als auch eine internationale Krise vor dem Hintergrund des Kalten Krieges, die ungefähr von 1960 bis 1965 dauerte. Meinung: Die Kurden: Partner – und Opfer westlicher Großmachtsinteressen, Meinung: Die Kurden in Syrien – wie immer zwischen allen Stühlen, Meinung: Managen, was nicht lösbar ist – Zum Umgang mit vertrackten Konflikten, Meinung: Krisen dulden keinen Aufschub – auf die richtigen Instrumente kommt es an, Meinung: Der Westen trägt eine Mitverantwortung für die Ukraine-Krise, Meinung: Die Ukraine-Krise hätte verhindert werden können. Mehrere untereinander zerstrittene Rebellengruppen versuchten, die Regierung in Kinshasa zu stürzen, die selbst erst 1997 im ersten Kongokrieg an die Macht gekommen war. [130] Die Regierung finanzierte sich vor allem durch Diamanten aus Kasai und Kupfer aus Katanga, unter Beteiligung simbabwischer Firmen. Die einheimischen Menschen wurden zur Zwangsarbeit gezwungen und brutal behandelt. Unterdessen wurde die Bevölkerung im staatlichen Radio zur Waffengewalt gegen Tutsi aufgerufen. Die Kämpfe verschärften sich daraufhin wieder, die Rebellen begannen eine neue, erfolgreiche Offensive gegen die Regierung. Es ist auch kaum verwunderlich, dass die FARDC-Soldaten meist als Erste das Weite suchen, wenn es wie derzeit bei Goma zu Gefechten kommt: Dann stehen die Friedenstruppen der UN ganz alleine da. Weit mehr als die Hälfte der Toten sind Opfer von Krankheiten und Unterernährung, nachdem kriegsbedingt die schon zuvor prekäre medizinische Versorgung zusammengebrochen war, gleiches gilt für die Produktion von Nahrungsmitteln. allgemein die bewaffneten Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo zwischen 1996 und 2003. den bewaffneten Konflikt im Ostkongo, seit 1994 andauernd, siehe Demokratische Republik Kongo#Konflikt im Ostkongo. Nkundas Ziel: das Land zu "befreien". Zudem gab es einen Exekutivrat bestehend je zur Hälfte aus zivilen und militärischen Mitgliedern, ferner sieben Verwaltungsbereiche, beispielsweise für Außenpolitik, Kommunikation und Finanzen. Als Beispiel ist die maoistische Armee aufzuführen. Dezember wurde überraschend der Accord Global et Inclusif abgeschlossen, mutmaßlich unter massivem Druck Mbekis, weil noch einen Tag zuvor alle Seiten kompromisslos auf ihren Forderungen beharrten. Insgesamt 71 % der Bevölkerung lebten in absoluter Armut (in der ärmsten Provinz Équateur sogar 85 %) und mindestens 11 % der Kinder sterben vor ihrem 5. Schweizer Sektion, https://www.amnesty.ch/++resource++amnesty.web/amnesty.png, https://www.amnesty.ch/de/laender/afrika/kongo, Rückzug der M23-Rebellen: Gelegenheit, um Gräueltaten zu untersuchen. [14] Kriege und Konflikte verursachen Probleme, die die Staatengemeinschaft auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark in Anspruch nehmen werden: zerfallende Staaten, Privatisierung von Gewalt, Kriegsökonomien, die Verbreitung von Waffen, transnationaler Terrorismus und organisierte Kriminalität. Die UN-Mission im Kongo (Monusco) wurde in jüngster Zeit selbst zum Ziel aufgehetzter Kongolesen, sie verhält sich auffällig passiv. [16] Gleichzeitig blieben wirtschaftspolitische Anstrengungen der Regierung weitgehend erfolglos. Auch in Kinshasa kam es zu Feuergefechten, woraufhin eine mehrtägige nächtliche Ausgangssperre verhängt wurde;[39] in Kisangani wurde ebenfalls von Auseinandersetzungen berichtet. Die Situation im Kivu hatte sich bereits ab 1997 von den Kriegen und Konflikten im übrigen Kongo weitgehend abgekoppelt, die dortigen Rebellengruppen waren in den Friedensverhandlungen nicht beteiligt. FDLR-Militärchef Sylvestre Mudacumura, der 2019 ermordet wurde, lebte jahrzehntelang im kleinen Ort Katoyi in Masisi in einem ehemaligen Tutsi-Farmhaus. Die LRA treibt im Norden des Kongo an der Grenze zum Sudan ihr Unwesen. Kongo ist für eine Demokratisierung mit Sicherheit einer der schwierigsten Fälle auf dem schwierigsten Kontinent. In Goma plünderten Jugendliche Läden, randalierten in einer Kirche. Er hat die Geschichte der ruandischstämmigen Bevölkerungsgruppen Ostkongos erforscht. durch den Abschluss eines Friedensvertrags oder Waffenstillstands). Konflikte zwischen Akteuren S.11 3.3. Die UN-Sonderbeauftragte zur Genozidprävention, Alice Wairimu Nderitu, erklärte Ende 2022 nach einer Kongo-Reise, sie sei „zutiefst beunruhigt“. Das schließen UN-Beobachter aus der Präsenz ruandischer Kämpfer in den Reihen der Rebellen. Dabei konnten sie beispielsweise auf die fortbestehende ruandische Truppenpräsenz im Land verweisen, die die Kabila-Regierung Ruanda (und auch Uganda) sogar vertraglich zugesichert hatte;[18] ferner auch auf den Einsatz mehrerer hochrangiger Ruander in strategisch wichtigen Posten, konkret zum Beispiel die Berufungen von James Kabarebe als Generalstabschef und von Jackson Nzinza als Sicherheitschef, die zuvor der Republikanischen Garde bzw. Die genaue Zahl der Kriegsopfer ist unbekannt: Hochrechnungen gehen vage von mehr als drei Millionen Toten infolge des Kriegs aus, wobei nur eine kleine Minderheit davon tatsächlich Gewaltopfer waren. Zunächst bestand die Regierung darauf, dass Kabila bis zu freien Wahlen Präsident bleiben sollte, was die Rebellen ablehnten. Viele wurden ermordet. „Bis heute gibt es keine offizielle Stellungnahme der Regierung dazu“, sagt er und warnt: „Das Risiko nicht nur eines langfristigen Genozids, sondern einer sehr kurzfristigen Explosion von Gewalt ist sehr, sehr hoch.“ Wenn Kongos Justiz seine Klagen nicht aufnehme, werde er sich an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wenden. [82] Angola, Simbabwe und Nigeria hielten sich ihrerseits lange Zeit aus dem Osten zurück; erst nachdem Kindu am 12. August nach Kinshasa zurück. August. August auch von der Regierung aufgekündigt. März (M23) begangen wurden, nachdem berichtet wurde, dass sich die bewaffnete Gruppe aus mehreren Gebieten in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) zurückgezogen hat. Minenarbeiter im Kongo. Es gelang nicht, die prekäre ökonomische Situation – weitgehend ein Relikt aus jahrzehntelanger Misswirtschaft unter Mobutu – merklich zu verbessern. Juli 1960 und zu einer Meuterei der Armee gegen das noch belgische Offizierskorps.
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